deutscher Regierungsbeamter; Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium 1963-1966; Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) 1967-1982
* 13. April 1910 Baden-Baden
† 4. November 1998 Bonn
Herkunft
Walter Bargatzky, ev., war der Sohn eines Schuldirektors.
Ausbildung
Nach dem Schulbesuch studierte er von 1928 bis 1932 Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin. 1932 legte er das Referendarexamen ab, 1935 das Assessorexamen.
Wirken
Seine Berufslaufbahn begann B. 1935 im badischen Justizministerium. 1937 wechselte er ins Reichsjustizministerium, wo er im Referat "Strafrecht des Auslands" tätig war. 1941 wurde er I. Staatsanwalt, 1944 Landgerichtsdirektor.
Im Juli 1939 wurde B. zum Militärdienst eingezogen. Von Aug. 1940 bis Anfang 1944 war er Referent für völkerrechtliche Fragen beim deutschen Militärbefehlshaber in Frankreich, anschließend fungierte er dort als Leiter der "Gruppe Justiz". In der letzteren Eigenschaft erhielt B. den ungewöhnlichen Auftrag, eine möglichst umfassende Denkschrift über den nationalsozialistischen Kunstraub in Frankreich zu verfassen. B.s Denkschrift blieb lange unbeachtet, erwies sich später jedoch als wichtiges und aufschlußreiches Zeitdokument, geeignet, den deutschen Militärbefehlshaber von jeder Mitverantwortung zu entlasten. Entsprechend seiner kritischen Einstellung zum Hitler-Regime stand B. in Paris den Widerstandskreisen des 20. Juli 1944 nahe. Über seine Kriegserlebnisse in Frankreich berichtete er später in seinem Erinnerungsbuch "Hotel Majestic" (1987).
Nach dem ...